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Brooktorkai, Hamburg

In der Hamburger HafenCity soll zwischen der Straße Brooktorkai und dem Brooktorhafenbecken ein Hotel sowie ein neues Hauptverwaltungsgebäude des Germanischen Lloyd errichtet werden. Hierzu war zunächst eine wasserdichte Baugrubenumschließung für die Herstellung der Untergeschosse erforderlich. Der baufällige Zustand der aus dem Jahre 1963 stammenden Kaianlage machte dessen Erneuerung durch eine neue Hochwasserschutzwand notwendig.

Bei der Ausführung der schwierigen Verpresspfahl- und Ankerarbeiten waren besondere Umstände zu berücksichtigen. Die einzelnen Verpresspfähle der zu sichernden neuen Hochwasserschutzwand mussten über die komplette Spundwandlänge vom Wasser aus durch Stahlrohre hindurch eingebracht werden. Diese Herstellung erfolgte von einem eigenen Hängegerüst aus. Ursprünglich war dort bauseitig geplant, entsprechende 500er IPB Stahlträger im Rammverfahren herzustellen. Aber aufgrund eines von uns erarbeiteten Sondervorschlages hat sich unser Auftraggeber dazu entschieden, stattdessen unsere Ischebek TITAN Schrägpfähle einzusetzen, welches zu einer erheblichen Kostenminderung (insbesondere aufgrund der bekannten Vielzahl an sich im Erdreich befindlichen Hindernissen) führte.

Bei der gegenseitigen, horizontalen Verankerung zweier Stahlspundwände (Fangedamm) unterhalb einer Straße hindurch wurden die erforderlichen Lasten von 1200 kN durch 12-Litzen Anker aufgenommen. Das Einbohren erfolgte gegen hohen Wasserüberdruck. Hierbei mussten beide miteinander zu verankernden Stahlspundwände wasserdicht durchbohrt werden, welches mithilfe von speziellen Gelinjektionen sowohl am Bohranfangs- sowie am Bohrendpunkt erfolgte. Bei diesem Unterfangen bestand eine besondere Schwierigkeit darin, den Bohrendpunkt so exakt zu bestimmen, dass die Gelinjektionen ebenfalls punktgenau durchgeführt werden konnten. Zum Vorspannen dieser Anker wurden spezielle Spannpressen der Suspa-DSI GmbH verwendet.

Die beschriebenen Bohrarbeiten wurden ausschließlich mit unseren eigenen Geräten von verschiedenen Typen der Klemm 806 und 807, Klemm KW 2000 sowie einer Boart DB 102 durchgeführt.

Lediglich bei einem außergewöhnlichen Hochwasser kam es zu Komplikationen. Hierbei mussten wir für das auf dem Hängegerüst stehende Bohrgerät in Windeseile eine zusätzliche Rampe bauen, um es aus dem akut gefährdeten Bereich herauszubefördern. Jedoch konnte auch dieses Problem sicher und zügig gelöst und unsere Arbeiten termingerecht vollendet werden.

Bauherr

St. Annen Platz GmbH & Co. KG

Auftraggeber

Bilfinger Berger AG, NL Spezialtiefbau

Technische Angaben

System:

Gewi-Pfahl / Stahldurchmesser 63,5 mm mit SKS (Lotpfähle); Ischebeck TITAN Rohrverpresspfahl / Typ 103/51 und 103/78 (Schrägpfahl); BBV-Litzenanker mit 6 und 7 Litzen (Schräganker) und Suspa-DSI-Litzenanker mit 12 Litzen (Horizontalanker)

Anzahl:

422 Stück Schräganker, 20 Stück Horizontal­anker (System: Gewi-Pfahl), 7 Stück Horizontalanker (System: Suspa-DSI 12-Litzen Anker), 73 Schrägpfähle

Länge:

25 - 36 m

Prüflasten:

885 - 1787 kN

Bohrtechnik:

Doppelt verrohrtes Nassbohr­verfahren (Horizontal- und Schräganker) und unverrohrtes Drehschlag­bohrverfahren (Schrägpfähle)

Ausführungs­­zeitraum:

August 2007 bis Juli 2008

Bauwerklasten sicher übertragen.