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Haupthafen, Peenemünde

Auf der Insel Usedom, an der Mündung der Peene in den Bodden, liegt der Hafen der Gemeinde Peenemünde. Zuletzt wurde die Kaianlage des Peenemünders Hafens in den siebziger Jahren saniert und mit verankerten Spundwänden bestückt. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde der von der Bundeswehr genutzte Hafen aufgegeben. Seitdem ist der Peenemünder Hafen ein beliebter Zuschauermagnet, denn er beheimatet ein russisches Unterseeboot (Bild 1).

Um das Hafengebiet weiterhin als Tourismusgebiet interessant zu halten, wurde die Sanierung der Kaianlage sowie der Nebenflächen beauftragt. Im Jahr 2013 wurde bereits ein erster Bauabschnitt durch die Firma Hecker Bau saniert. Bereits im Zuge dieser Baumaßnahme wurden von uns Verankerungen durchgeführt. Auch für den zweiten Bauabschnitt wurden wir beauftragt, die neu gerammten Spundwände zu verankern. Die Arbeiten für die Rückverankerung der Spundwand wurden von einem Arbeitsponton ausgeführt, bei dem 110 Stück Anker Ischebeck Titan vom Typ 73/53, 73/35 und 73/45 verbaut wurden.

Die Stahlglieder wurden unter einem Winkel von 40° bis 45° und Längen von 20,80 bis 23,90 m verbaut. Im Vorfeld wurden vom Auftraggeber Öffnungen in die neue sowie in eine dahinterliegende Spundwand geschnitten um die Bohrarbeiten zu erleichtern. Trotz der Vorbereitung wurden Hindernisse angetroffen, wie zum Beispiel eine weitere Spundwand, welche von uns durchbohrt werden musste. Da das im Bereich des Baufeldes verankerte U-Boot trotz wiederholter Versuche nicht verholt werden konnte, war der Zugang zu den Rohransatzpunkten in einem Teilbereich der Kaianlage nur stark erschwert möglich. Vier Ankerpfähle konnten aus diesem Grund gar nicht eingebaut werden. Hier waren durch die Firma Colcrete alternative Sicherungsmaßnahmen erforderlich.

Die volle Tragfähigkeit der Verankerung wurde durch die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus anhand von Eignungsprüfungen bestätigt. Mit der erfolgreichen Verankerung der neuen Spundwand konnten wir dazu beitragen, dass die Gemeinde Peenemünde auch in Zukunft den Hafen touristisch nutzen kann.

Bauherr

Colcrete-von Essen GmbH & Co. KG

Auftraggeber

Gemeinde Peenemünde

Technische Angaben

System:

Ischbeck Titan Typ 73/53 - 73/35

Anzahl:

110 Stück

Länge:

20,80 bis 23,90 m

Prüflasten:

bis 870 kN

Bohrtechnik:

Selbstbohr­verfahren

Ausführungs­­zeitraum:

Oktober bis Dezember 2013

Von Tief­gründung bis Kampf­mittel­son­dierung.